Jede 4. Frau hat in ihrem Leben schon einmal körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner erlebt. Die 16-Tage-Kampagne „Gegen Gewalt an Frauen“ vom 25.11.-10.12.2023 im Landkreis Harburg macht mit vielen Aktionen und Veranstaltungen auf diesen Missstand aufmerksam und setzt ein klares Zeichen.
Unsere Beratungsstelle für gewaltbetroffene Mädchen und Frauen ist bei dieser Kampagne ebenfalls aktiv – z.B. mit der Gestaltung eines Gottesdienstes und einem Vortrag zum Thema Gewalt gegen Frauen im Netz. Das gesamte Programm der 16-Tage-Kampagne finden Sie hier (bitte klicken).
Mit ihren aktuellen Sparbeschlüssen fährt die Bundesregierung die Pflege gegen die Wand und gefährdet die Versorgung von Millionen pflegebedürftiger Menschen in Deutschland.
Pressemitteilung 15.11.2023, Diakonie Deutschland
Durch die Finanzierung von immer mehr gesamtgesellschaftlichen Aufgaben aus den Kassen der sozialen Sicherungssysteme ist die Pflegeversicherung praktisch in die Insolvenz manövriert worden. Genannt seien hier die Finanzierung der Kosten der Coronapandemie mit 5,5 Milliarden Euro sowie die Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige mit 3,5 Milliarden Euro. Ohne diese Ausgaben wäre die Pflege-versicherung heute nicht defizitär.
Statt wie noch im Koalitionsvertrag vorgesehen, die Kassen durch entsprechende Bundeszuschüsse von diesen Kosten zu entlasten, wird nun auch noch der bisherige Bundeszuschuss von einer Milliarde Euro für die nächsten vier Jahre gestrichen. Diese Politik nimmt den Kollaps der Pflege auf dem Rücken der Pflegebedürftigen, ihrer Angehörigen und der in der Pflege Beschäftigten billigend in Kauf. Pflegebedürftige Menschen sowie ihre Angehörigen werden dies durch höhere Eigenleistungen finanziell und durch die Übernahme von noch mehr Pflege- und Betreuungsleistungen ausbaden müssen. Auch die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Wenn An- und Zugehörige mehr pflegen müssen, können sie weniger arbeiten oder steigen ganz aus dem Berufsleben aus und verstärken den ohnehin bestehenden Arbeitskräftemangel.
Das Bündnis für Gute Pflege fordert die Bundesregierung auf, diese verheerende Politik zu beenden und in einem ersten Schritt die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Bundeszuschüsse zur Pflegeversicherung bereitzustellen, um die Zahlungsfähigkeit der Pflegeversicherung nachhaltig zu sichern. In einem zügigen zweiten Schritt muss die Pflegeversicherung strukturell reformiert werden, um ihre Einnahmebasis nachhaltig zu sichern. Die Vorschläge dazu liegen seit Jahren auf dem Tisch – sie müssen endlich von der Politik umgesetzt werden.
Angesichts der anhaltend hohen Belastung vieler Menschen durch die gestiegenen Energiepreise und Lebenshaltungskosten starten die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Deutschland in einen weiteren #wärmewinter.
Diakonie und Kirche öffnen in diesem Herbst und Winter ihre Türen und schaffen in ganz Deutschland wärmende Orte, wo Betroffene Hilfe erhalten, sich aber auch über ihre Rechte informieren können. Außerdem soll die Aktion auf die vielen bereits bestehenden Angebote von Diakonie und Kirche hinweisen, darunter zum Beispiel die Allgemeine Sozialberatung oder die Schuldnerberatung. Mit der gemeinsamen Kampagne setzen Diakonie und Kirche ein Zeichen gegen soziale Kälte und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Trotz eines vergleichsweise milden Winters im vergangenen Jahr seien die unterstützenden Angebote im vergangenen Jahr stark nachgefragt worden, so die Ratsvorsitzende der EKD, Annette Kurschus. Ähnliches erwarte sie auch für diesen Winter.
Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): „Für viele Menschen in Deutschland sind die Teuerung und die hohen Energiekosten nach wie vor eine große Herausforderung. Das zeigen uns auch die vielen Rückmeldungen aus Gemeinden und Einrichtungen, die in ihrem überwältigenden Engagement nicht nachlassen und den #wärmewinter fortführen wollen. Mit dem #wärmewinter 2.0 öffnen wir erneut unsere Räume – und unsere Herzen – für alle, die Unterstützung brauchen! Wir wenden uns damit handfest gegen soziale Kälte. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, wie hunderte Aktionen im vergangenen Jahr gezeigt haben. Überall im Land sind neue wärmende Orte entstanden oder durch das ‚Herz mit Schal‘ noch besser sichtbar geworden. Ich freue mich über alle, die mit ihrer #wärmewinter-Aktion ein starkes Zeichen setzen für Menschlichkeit und Nächstenliebe in schwierigen Zeiten.“
Diakonie-Präsident Ulrich Lilie betonte, dass es im vergangenen Winter mit der Aktion #wärmewinter gelungen sei, ein dichtes Netz gegen soziale Kälte und für mehr Zusammenhalt zu knüpfen. Auch in diesem Winter seien diakonische und kirchliche Einrichtungen eingeladen, mitzumachen und zu unterstützen.
Diakonie-Präsident Ulrich Lilie: „Inflation und hohe Energiepreise stellen nach wie vor viele Menschen vor kaum lösbare finanzielle Probleme. Ein starkes Zeichen der Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe ist auch vor dem Hintergrund der im Bundeshaushalt 2024 geplanten Kürzungen bei der sozialen Infrastruktur und der sozialen Sicherung wichtig. Zum anderen kommen wir mit der Fortsetzung der Aktion dem Wunsch vieler diakonischer Einrichtungen und evangelischer Kirchengemeinden nach, die sich mit beeindruckendem Engagement für das Gelingen und den Erfolg von #wärmewinter eingesetzt haben.“
Angesichts der hohen Belastung vieler Menschen durch steigende Energie- und Lebensmittelpreise hatten Diakonie und Kirche im Herbst 2022 den #wärmewinter ausgerufen. In ganz Deutschland öffneten Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen ihre Türen und schufen wärmende Orte, an denen Betroffene Hilfe erhielten, sich aber auch über ihre Rechte informieren konnten. So entstanden hunderte von diakonischen Angeboten bundesweit: Sie reichten vom Eltern-Kind-Café in Bremen bis zum „Nacht-Café“ in Dresden, von der heißen Suppe in Hanau bis zur Energieberatung in München.
Die „Woche der Diakonie“ vom 4. bis zum 10. September erinnerte unter dem Motto „Aus Liebe“ an das 175-jährige Bestehen des evangelischen Hilfswerks. Es geht zurück auf die Gründung der „Inneren Mission“ beim Evangelischen Kirchentag 1848 in Wittenberg, maßgeblich beeinflusst von dem evangelischen Theologen und Sozialreformer Johann Hinrich Wichern (1808-1881). In Niedersachsen fanden zahlreiche Gottesdienste und Veranstaltungen im Rahmen der bundesweiten Kampagne zum Jubiläum statt.
Das Diakonische Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen vereint 595 Mitgliedsorganisationen und mehr als 89.000 beruflich Beschäftigte sowie viele freiwillige Helferinnen und Helfer. Landesweit zählt es zu den größten Wohlfahrtsverbänden.
(Quelle: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen)
Ein Kommentar
Johann Hinrich Wichern hat nicht nur 1833 mit dem Rauhen Haus in Hamburg die erste sozialdiakonische Stiftung gegründet und sich dort um Kinder gekümmert, die am Rand der Gesellschaft lebten und denen ein Leben in Verwahrlosung und Kriminalität drohte.
Mit seiner Rede am 22. September 1848, also vor 175 Jahren, auf dem ersten evangelischen Kirchentag in Wittenberg, hat er die „innere Mission“ der Kirche ins Stammbuch geschrieben.
Das war die Geburtsstunde der Diakonie, wie wir sie heute kennen: Die zahlreichen Stiftungen und Werke, die Beratungsstellen des Diakonischen Werkes, die evangelischen Kindertagesstätten, die zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden in den Kirchengemeinden.
Ohne Wicherns Impuls gäbe es das alles heute vielleicht gar nicht. Dabei sind Wicherns Gedanken heute genauso aktuell: Wer mit dem scharfen Auge der Liebe in die Welt schaut, muss sich um die Menschen kümmern, die unsere Hilfe brauchen! Das macht die Kirche Jesu Christi aus.
(Text und Foto: Roland Arndt, Pastor in der Kirchengemeinde Rosengarten und Diakoniebeauftragter im Kirchenkreis Hittfeld)
Veranstaltungen zur Woche der Diakonie
Einsegnungsgottesdienst für Neue Mitarbeitende im Klostergarten Winsen
Winsen, 12. September 2023 – Am 10. September 2023 fand im Klostergarten Winsen, auf dem ehemaligen Landesgartenschaugelände gegenüber dem Café Luhegarten, ein Einsegnungsgottesdienst für die neuen Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes der Ev.-luth. Kirchenkreise Hittfeld und Winsen statt.
In dem Gottesdienst, der vom Team des Klostergartens vorbereitet wurde, wurden die neuen Mitarbeitenden offiziell in ihren Dienst eingeführt . Die musikalische Begleitung des Pop-Kantors Jens Pape verlieh dem Gottesdienst eine fröhliche Atmosphäre.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es Kaffee, Kuchen und Gelegenheit zu Gesprächen.
Jeden Tag landen unzählige Lebensmittel in Supermärkten, Discountern, Restaurants und bei Erzeugern im Müll. Zum Beispiel weil Gemüse vereinzelte welke Blätter hat oder weil das Mindesthaltbarkeitsdatum knapp überschritten ist. Der Verein foodsharing möchte genau dies verhindern und die Lebensmittel vor dem Wegwerfen retten. In sogenannten „Fairteiler-Schränken“ können die Lebensmittel abgeholt oder eigene Lebensmittel abgelegt werden.
Simone Pflug von foodsharing Winsen betont, dass die Tafel immer Vorrang hat und der Fairteiler die letzte Instanz vor der Mülltonne ist. Mittlerweile arbeiten 11 Betriebe mit foodsharing Winsen zusammen und rund 75 Personen helfen bei der Rettung der Lebensmittel, indem sie die einzelnen Betriebe anfahren und die geretteten Lebensmittel im Anschluss in die Fairteiler einsortieren.
Auch wenn zu Hause Lebensmittel nicht gegessen werden oder gerade abgelaufen sind, können diese in den Fairteiler gelegt werden. Wichtig ist jedoch, dass keine gekühlten Lebensmittel, Alkohol, Medikamente oder Gebrauchsgegenstände in den Fairteilern abgelegt werden.
In einer Gesprächsrunde kam den Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes die Idee, sich an dieser Idee zu beteiligen. Der Fairteiler am Standort St. Marien in der Innenstadt von Winsen war wohl bekannt und wurde auch bereits genutzt – warum also nicht unser Beratungszentrum als weiteren Standort anbieten?
Nun ist es soweit: Zusammen mit Simone Pflug und Michaela Bockelmann von foodsharing Winsen wurde der neue Fairteiler am 14. Juni 2023 erstmalig befüllt und damit in Betrieb genommen. Auch Petra Golly und Dieter Kindler vom Verein Konzerte in Winsen waren bei der ersten Befüllung dabei. Konzerte in Winsen hat die gemeinnützige Organisation foodsharing mit finanziellen Mitteln für die Anschaffung von zwei Schränken unterstützt und so die zeitnahe Umsetzung des neuen Fairteiler-Standortes ermöglicht.
Wir freuen uns auf eine rege Nutzung des Fairteilers!
hintere Reihe von links: Dieter Kindler (Vorsitzender von Konzerte in Winsen), Ines Appel (Geschäftsführerin Diakonisches Werk), Petra Golly (2. Vorsitzende von Konzerte in Winsen) sowie (vordere Reihe von links) Simone Pflug (foodsharing Winsen) und Michaela Bockelmann (foodsharing Winsen)
Die Schuldnerberatungsstellen der freien Wohlfahrtspflege in Hannover sehen mit der hohen Inflation in Deutschland den Beratungsbedarf steigen. „Es ist deutlich zu spüren, dass die meisten Waren, Energie, Mieten und andere Dinge teurer geworden sind“, sagte Matthias Wenzel von der Caritas.
„Haushalte mit knappem Einkommen trifft es besonders hart.“ Nicht wenige Haushalte müssten jetzt schon bis zu 50 Prozent ihres Einkommens allein für den Wohnraum ausgeben und eine Entspannung der Situation sei nicht in Sicht, sagte er zum Auftakt einer bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatungen am Montag.
Die Beobachtungen aus der niedersächsischen Landeshauptstadt decken sich dabei mit einer ebenfalls am Montag in Aachen vorgestellten Umfrage. Laut der Erhebung berichteten zwei Drittel der befragten gemeinnützigen Schuldnerberatungsstellen von einer deutlich höheren Nachfrage als vor sechs Monaten. Bei einem Fünftel von ihnen stieg den Angaben zufolge die Nachfrage sogar um mehr als 30 Prozent.
In fast der Hälfte der Beratungsstellen kamen laut Umfrage mehr Ratsuchende wegen Energieschulden als Ende 2022, in einem Viertel der Beratungsstellen sind die Anfragen wegen Mietschulden gestiegen. Unter den Ratsuchenden waren demnach in 46 Prozent der Beratungsstellen mehr Erwerbstätige als noch vor sechs Monaten. An der von der Arbeitsgemeinschaft der Schuldnerberatungsstellen der Verbände (AG SBV) initiierten Online-Befragung, die zwischen dem 17. April und dem 17. Mai stattfand, beteiligten sich 456 Schuldnerberatungsstellen.
Wie die Arbeitsgemeinschaft fordern auch die Beratungsstellen von AWO, Diakonie und Caritas in Hannover einen Rechtsanspruch auf Schuldnerberatung. Das sei angesichts des deutlich wachsenden Beratungsbedarfs dringend notwendig. „Mancherorts können nur Ratsuchende, die Bürgergeld oder Sozialhilfe erhalten, ohne jegliche Einschränkung kostenfrei beraten werden“, beklagte Christian Ernst vom Diakonischen Werk Hannover. „Ein zukunftsweisender Ausbau der Finanzierung von sozialer Schuldnerberatung ist dringend erforderlich.“ Der Schuldnerberater forderte überdies einen generellen Pfändungsschutz von existenzsichernden Leistungen.
Der Asylkompromiss der EU-Innenminister:innen hebelt nach Einschätzung von Diakonie Deutschland und Brot für die Welt faire Asylverfahren an den EU-Außengrenzen aus und muss dringend vom Europäischen Parlament nachgebessert werden. Gerade die Belange und Rechte von Familien mit zum großen Teil traumatisierten Kindern müssen gewahrt bleiben. Zudem darf die EU ihre Schutzverantwortung nicht an Drittstaaten delegieren.
Für viele Menschen, vor allem in den Metropolregionen, ist es kaum mehr möglich, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Menschen werden aus ihrem vertrauten Wohnungsumfeld verdrängt, Vielen droht Wohnungslosigkeit. Menschen in verletzlichen Lebenslagen, zum Beispiel Menschen mit Behinderungen oder Wohnungslose haben es besonders schwer, eine Wohnung zu finden.
Angemessen wohnen zu können, ist ein soziales Menschenrecht. Dabei geht es nicht nur um ein Dach über dem Kopf, sondern um das Recht auf einen Ort, der es ermöglicht, in Sicherheit, Würde und Frieden zu leben – eingebunden in einen sozialen Raum.
Seit 2006 besteht eine enge Kooperation zwischen der BISS und der PI Harburg, um Opfern häuslicher Gewalt zeitnah helfen zu können. Doch häufig verstehen Außenstehende nicht, warum gewaltbetroffene Frauen nicht „einfach“ gehen und die Beziehung beenden. Warum gehen manche Opfer nach erfolgter Trennung doch wieder zum Täter zurück? Mit einer Plakataktion, gefördert durch den Verein Gewalt überwinden e.V., und einem Socialmedia-Film möchten die BISS und die PI Harburg gemeinsam aufklären und für Verständnis werben. Im ganzen Landkreis sind Plakate mit der Frage „Warum geht sie nicht einfach?“ zu sehen und führen mit einem QR-Code auf die neue Homepage des Netzwerkes gegen häusliche Gewalt (www.gghglkh.de). Dort finden sich Hintergrundinformationen und Erläuterungen in welchen Abhängigkeiten Opfer häuslicher Gewalt sich befinden und warum gehen nicht so einfach ist. Darüber hinaus bietet die Homepage des Netzwerkes viele Informationen zum Thema Häusliche Gewalt und gibt einen ausführlichen Überblick über die Hilfsangebote im Landkreis Harburg.
Wir freuen uns Ihnen unsere neue Homepage vorzustellen.
Ein neues ansprechendes Layout ermöglicht mit neuen Funktionen eine einfachere Navigation. Die Website wurde neu strukturiert und gestaltet und passt sich nun optimal auf Größe und Art des Bildschirms an.
So finden Sie garantiert schnell zum Ziel.
In den kommenden Wochen wird der Internetauftritt noch verfeinert und, wo etwas fehlt, ergänzt. Wenn Sie etwas vermissen, so freuen wir uns über Ihre Rückmeldung an info@diakonie-hittfeld-winsen.de .