Am 13. Juni 2025 fand in der St.-Paulus-Kirche in Buchholz i.d.N. ein feierlicher Gottesdienst zur Verabschiedung von Ines Appel statt, die mehr als 33 Jahre lang als Kirchenkreissozialarbeiterin und sozialpädagogische Geschäftsführerin für das Diakonische Werk der Kirchenkreise Hittfeld und Winsen/Luhe tätig war.

Der Vorstandsvorsitzende des Diakonieverbandes, Superintendent Dirk Jäger, eröffnete den Gottesdienst und skizzierte in seiner Predigt, wie er sich Ines Appel im Ruhestand vorstellen könnte, wobei er betonte, dass er sie nur „schwerlich nichts tuend am Strand“ sehen könne. Ihr beharrlicher Einsatz für die Menschen am Rande der Gesellschaft im Landkreis Harburg auf Basis des christlichen Glaubens sei bemerkenswert und so werde sie sich in anderer Form auch weiterhin für ihre Mitmenschen engagieren.

Superintendent Dirk Jäger dankt Ines Appel für 33 Jahre Mitarbeit

Hans-Joachim Lenke, Vorstandssprecher des Diakonischen Werkes evangelischer Kirchen in Niedersachsen, reiste eigens aus Hannover an, um die Grüße und den Dank des Landesverbandes zu überbringen. Er hob hervor, dass Ines Appel in drei Amtszeiten als Präsidiumsmitglied die Geschicke des evangelischen Wohlfahrtsverbands maßgeblich mitgeprägt hat. Für ihre Verdienste in ihrer Tätigkeit im Kleinen wie im Großen überreichte er ihr das Goldene Kronenkreuz, ein tief empfundener Ausdruck des Dankes und der Wertschätzung für ihre Arbeit.

Hans-Joachim Lenke (DWiN) überreicht Ines Appel das Goldenes Kronenkreuz

Die rund 100 Gäste versammelten sich im Anschluss im Gemeindehaus, um diesen besonderen Anlass zu feiern. Ralf Burmeister, betriebswirtschaftlicher Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, blickte seinerseits auf 16 Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit zurück. Er würdigte Ines Appels Fähigkeit, mit Bedacht zu handeln und die Grundlagen für eine positive Entwicklung zu schaffen. „In deiner Zeit hier hast du unzählige Samen gesät und zur Blüte gebracht – sei es durch die Einzelfallberatungen, die von dir umgesetzten Projekte oder dein offenes Ohr für die Anliegen der Ratsuchenden und Mitarbeitenden.“

In ihrer Abschiedsrede betonte Ines Appel, dass die Angebote des Diakonischen Werks stets an die gesellschaftlichen Veränderungen angepasst wurden: „Das Ausprobieren von Projekten war das Besondere an meiner Arbeit. Wenn sich diese bewährt haben, konnten daraus sogar feste Personalstellen entstehen.“ Besonders wichtig war ihr die Zusammenarbeit mit ehrenamtlich Engagierten in den Kirchengemeinden bei diakonischen Projekten, denn ohne ihren Einsatz wäre vieles nicht möglich gewesen.

Ines Appel richtete einen eindringlichen Wunsch für die Zukunft der sozialen und diakonischen Arbeit an alle Anwesenden: „Unsere Aufgabe ist es, an der Seite der Nichtgesehenen, der nicht ausreichend wahrgenommenen Menschen zu stehen und sie darin zu unterstützen, ihr Recht auf ein menschenwürdiges Leben umgesetzt zu bekommen. Als christlicher Wohlfahrtverband sind wir besonders aufgefordert, dies zu tun – auch wenn es manchmal unbequem ist.“

Ihrer Nachfolgerin Katrin Studemund überreichte sie ein hölzernes Kronenkreuz, das „Markenzeichen“ der Diakonie, und schenkte ihr eine große Packung Tee, um der gebürtigen Ostfriesin in herausfordernden Zeiten eine besinnliche Auszeit im oft hektischen Alltag zu ermöglichen.

Abschließend sagte sie: „Die Arbeit hat mich erfüllt – die Begegnungen mit so unterschiedlichen Menschen, etwas aus ihrem Leben zu erfahren und immer wieder etwas Neues mit den vielen Kolleginnen und Kollegen in kreativen Prozessen zu entwickeln.“

Unter den Gästen waren unter anderem Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler (SPD) und die beim Landkreis Harburg für Soziales zuständige Kreisrätin Ana Cristina Bröcking. Annegret Warnecke von der Gemeinschaft der Brüder- und Schwesternschaft des Rauhen Hauses, überbrachte ein Grußwort von Appels einstiger Ausbildungsstätte in Hamburg. Weggefährten aus ihrer ersten Beschäftigung im Kirchenkreis Stolzenau-Loccum waren ebenso anwesend wie Verwandte, Freunde und ehemalige sowie aktuelle Mitarbeitende des Diakonischen Werkes.

Ines Appel begann ihren Dienst am 1. April 1992 für den Kirchenkreis Hittfeld, drei Jahre bevor mit dem Kirchenkreis Winsen der gemeinsame Diakonieverband gegründet wurde. Ihre Arbeit umfasste zunächst die soziale Beratung, Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung sowie die Unterstützung der Kirchengemeinden bei diakonischen Projekten. Im Laufe der Jahre erweiterte und vergrößerte sich das Diakonische Werk um verschiedene Beratungsfelder, darunter Suchtberatung, Schuldenberatung sowie Flüchtlings- und Migrationsberatung.

Unter ihrer Leitung hat sich das Diakonische Werk Hittfeld und Winsen auf 38 Mitarbeitende vergrößert, die sich für die Belange der Menschen im Landkreis Harburg einsetzen.